Archiv für Juli 2011

Ich will doch nur spielen!

Hey ich hoffe, ihr lass euch in Zeiten der Finanzkrise nicht den Spaß verderben. Denn Spaß und Glück sind nunmal nicht wirklich käuflich – dabei aber unglaublich wichtig und erstrebenswert.

Und was Kinder schon immer gewusst haben: Spielen macht Spaß und kann sehr viel Wissen vermitteln. Meiner Meinung nach ist der angeborene Spieltrieb eine sehr wichtige Triebfeder bei der menschlichen Evolution und Kulturgeschichte. Viel zu viele Menschen sind leider der Meinung, dass Spielen ausschließlich für Kinder ist, klagen aber gleichzeitig über zu viel Stress …

Ich bin ja immer noch ein Verfechter von Spielen, seien es Gesellschaftsspiele in Form von Brett- oder Kommunikationsspielen, Computer- oder Bewegungs-Spiele (z.B. in Form von Sport). Welche Form von Spielen den eigenen Vorlieben am ehesten Nachkommt, muss jeder selbst wissen und herausfinden.

An dieser Stelle möchte ich einfach mal ein Bisschen Werbung machen, für einige Computer-Spiele, die meiner Meinung nach ein wenig mehr Aufmerksamkeit verdient haben:

Die sehr gesellschaftskritischen Spiele von Molleindustria und das Humble Indie Bundle, momentan in dritter Auflage.

Die Spiele von Molleindustria kann man einfach im Browser spielen oder auf dem Rechner lokal installieren. Teilweise mit sehr perfiden Spielinhalten, aber man wird dazu angeregt, etwas mehr über die Gesellschaft nachzudenken. Auf jedenfall ist es lehrreicher, als trockener Text.

Das Humble Indie Bundle muss man sich kaufen. Wie das genau funktioniert, habe ich schon beim letzten Mal zusammengefasst. Diesmal sind sehr physiklastige Spiele dabei – das macht es meiner Meinung nach besonders interessant. Aber Achtung: Das Angebot gilt nur noch etwa 9 Tage.

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Mafia

Ich habe ja neulich schon über Anti-Features geschrieben und bin nun auf diesen dazu passenden Artikel gestoßen.

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Schöne Sprache

Ob Goethe, Shakespeare oder Puschkin: Schöne Sprache ist einfach Zeitlos. Im Original zumindest, bei Übersetzungen geht leider viel verloren.

In den letzten Jahren kann man einen Trend beobachten, der von schöner Sprache wegführt. In Deutschland hängt es zumindest teilweise mit der Invasion des Englischen zusammen. Die Wise Guys haben da auch mal etwas zu gemacht. Das kommt nicht nur in der verbalen Sprache vor, auch die Schriftsprache ist starken Anglizismen ausgesetzt.

Das Deppen Leerzeichen

Es beginnt mit des Deppen Leerzeichen. Es gibt auch Menschen, die »das Deppen Leerzeichen« sagen. Das ist aber falsch, es müsste das Deppen-Leerzeichen heißen – wenn überhaupt. Es geht um den Trend, zusammenhängende Worte einfach getrennt zu schreiben, obwohl sie entweder zusammen gehören oder mit einem Viertelgeviertstrich (Bindestrich) verbunden werden sollten. Auf dieser Seite gibt es lustige Beispiele, wie man das übertreiben kann. Ich bin übrigens nicht der einzige, den des Deppen Leerzeichen stört.

Verirrte Apostroph’s

Auch scheinen einige Menschen in der Schule zu sehr den Englischlehrern zugehört zu haben, wenn es um die Regeln des Apostrophs gilt: Im Englischen wird der Genitiv durch »Apostroph+s« angezeigt: Peter’s party was a great success. Der Plural hingegen wird immer ohne Apostroph gebildet, das gilt im Englischen und im Deutschen. Das haben viele Menschen noch nicht begriffen, es geht eine wahre Apostrophitis umher. Egal ob apostrophiertes Genitiv im Deutschen oder Pluräle mit Apostrophitis, alles schon gesehen. Update (Dank an Clausewitz): Tatsächlich wird der Genitiv Plural im Englischen mit »s+Apostroph« gebildet. Das verwirrt auch noch den letzten Deutschen: The planets’ orbits around the sun are elliptical. Aber der normale Plural nicht: The planets orbit around the sun.

groß- und kleinSchreibung

Es mag ja sein, dass es lustig ist, mit der Groß- und Kleinschreibung herum zu spielen. Insbesondere bei Pseudonymen kann ich es verstehen: Der oRcMaStEr ist natürlich viel cooler als der OrcMaster – zumindest für den Kenner. Aber muss man denn immer und überall die Groß- und Kleinschreibung ignorieren? In einer E-Mail (die im Übrigen nicht viel mit de Email zu tun hat) oder im Chat liest man häufig ein verwirrendes Buchstabengefasel ohne Punkt, Komma oder Majuskeln. Ich habe schon persönlich häufiger erlebt, dass ich mir die Texte dann drei- oder viermal durchlesen musste, ehe ich den ursprünglichen Sinn rekonstruieren konnte. Muss das sein? Kann man elektronische Post oder Instantan-Mitteilungen nicht noch einmal durchlesen, ehe man sie losschickt?

Es geht mir nicht darum, den Besserwisser zu spielen. Es geht einzig und allein um verständliche Kommunikation. Und um Aufklärung. Achtet mal darauf, was ihr so schreibt oder lest.

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Ente, Ente geh!

Komischer Name für ganz normalen Dienst: DuckDuckGo. Der Name ist so bescheuert, dass man sich den leicht merken kann. Das Logo tut sein übriges.

Es ist eine Suchmaschine. So wie viele andere auch. Aber es setzt vermehrt freie Software ein und hat eine abgefahrene Datenschutzrichtlinie. Hat auch sehr coole und nerdige Features, die man aber zum Glück nicht alle nutzen muss. Sehr bequem ist aber, dass man sich das Erscheinungsbild anpassen kann, wie es einem selbst gefällt, wahlweise mit oder ohne Keks.

Momentan meine Standard-Suchmaschine in allen Browsern. Also nicht wundern, wenn ihr mal wieder etwas duckduckgoen sollt.

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May the fourth be with you!

Wer den Witz nicht versteht, kann mal versuchen es zu duckduckgoen.

Eigentlich meinte ich den vierzehnte Juli, 2011-07-14, den Jahrestag des Sturms auf die Bastille. Es gibt den Aufruf, dass alle Menschen an diesem Tag ihre gesamten Web-Tätigkeiten auf Diaspora* konzentrieren und das Gesichtsbuch und das Suchmaschinen-Minus komplett links liegen lassen. Was haltet ihr davon?

Wir sehen uns in der Diaspora!

Der Aufruf, am 14. Juli in die Diaspora zu flüchten.

Der Aufruf, am 14. Juli in die Diaspora zu flüchten.

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FaceTwitVZ+

Mich wundert, dass man in letzter Zeit so viel vom neuen sozialen Netzwerk des Such-Giganten lesen kann. Es sei ja soo praktisch, dass man seine Kontakte in verschiedene Kreise sortieren kann. Es sei ja so viel bequemer und übersichtlicher, als das derzeitige soziale Riesen-Netzwerk.

An dieser Stelle möchte ich unbedingt auf Diaspora* hinweisen. Es ist ein noch in Entwicklung befindliches soziales Netzwerk, das sehr viel dezentraler organisiert ist, als die üblichen Systeme. Hier gibt es eine Liste mit verschiedenen Pods (engl. Hülse) – die dezentralen, quelloffenen Bestandteile von Diaspora* – mit Verfügbarkeits-Statisktiken. Das coole: egal bei welchem Anbieter man sein Profil hat, man kann mit allen anderen Teilnehmern von allen anderen Pods kommunizieren, wie bei E-Mail auch. Ein richtiges dezentrales System halt. Wenn man einen eigenen Web-Server hat, kann man dort auch einen Pod installieren und seine eigenen Daten verwalten. Ohne Datenschutz-Skandale wie bei gewissen sozialen VZbooks.

Das gesamte System befindet sich, wie gesagt, noch in Entwicklung – momentan Alpha-Phase. Der derzeitige Umfang an Funktionen ist noch sehr beschränkt, es wird aber sehr aktiv am Quellcode gearbeitet. Die Möglichkeit, Kontakte in Aspekte einzuteilen, die mehr oder weniger voneinander getrennt sind, gibt es aber schon von Anfang an. Die von Twitter bekannten #Themensticker und @Benutzerreferenzen sind auch schon implementiert. Eine erste Foto-Applikation gibt es auch bereits.

Die ersten Pods sind im Übrigen schon seit Ende des letzten Jahres online.

Was haltet ihr von quelloffenen, dezentralen sozialen Netzwerken?

Es sollte auch klar sein, wie ich demnächst die ganze Welt zu meinem Geburtstag einladen werde …

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Dinge, die keiner haben will …

… mit denen sich aber doch viel zu viele Menschen abfinden.

Kennt ihr die komischen Toolbars, die sich immer in die Browser installieren wollen? Oder ungewollte Software, die sich bei der Installation von gewünschter Software zur Installation anbietet und installiert wird, weil der „weiter“-Klicken-Reflex schneller ist, als die Wahrnehmung. Auch ist meistens die Software, die von den Computer-Herstellern vorinstalliert wird, vollkommen unbrauchbar und es gibt fast immer bessere, freie Alternativen.

Ich hasse solche Dinge. Vor allem wenn genau diese Software dann das System verlangsamt oder Fehler produziert. Computer müssen funktionieren. Einfach so.

Hier mal ein Beispiel.

Wen das auch nervt und wer vielleicht sogar wissen möchte, wo noch überall solche Anti-Funktionen versteckt lauern und welche weiteren negativen Effekte sie mit sich bringen, dem empfehle ich dieses Interview mit Matthias Kirschner von der Free Software Foundation Europe (FSFE).

Update: Hier gibt es noch einen passenden Artikel darüber.

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Keine Lust zu arbeiten

Wer hat schon wirklich Lust zu arbeiten? In Deutschland kann man angeblich auch ohne viel Arbeit in Wohlstand leben. Ist irgendwie auch erstrebenswert, so wenig wie möglich arbeiten zu müssen.

Ich sage nicht, dass alle Menschen faul sein sollten. Ich sage nur, dass ich es begrüßenswert finde, wenn die technische Produktivitätssteigerung dazu genutzt wird, dass alle Menschen weniger arbeiten müssen.

Leider ist die Verteilung der Arbeitsentlastung nicht immer überall gleich. Leider.

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Schnee im Sommer

Jeder, der Lord of the Weed gesehen hat, kennt den obigen Ausdruck. Für alle, die das nicht nachholen wollen: Es geht um Drogen. Alkohol, Koffein/Teein und Medikamente sind hier nicht unbedingt gemeint. Es geht um „harte“ Drogen.

Ich persönlich nehme keine Drogen, kann keinem empfehlen es einmal zu probieren und jedem empfehlen so schnell wie möglich damit aufzuhören. Nicht nur der Gesundheit wegen.

Die Drogenkonsumenten aber deswegen gleich wie Verbrecher zu behandeln, kann auch nicht das eigentliche Ziel sein. Damit kann man nämlich auch künstlich Probleme schaffen, die dem eigentlichen Ziel – der Verminderung des Drogenkonsums – eher schaden, als nützen. Um meiner Behauptung ein bisschen Rückhalt zu verleihen möchte ich hiermit auf diesen Artikel von Telepolis hinweisen. Es geht um die Erfahrungen Portugals bei der Drogenbekämpfung durch Entkriminalisierung. Passend dazu hat sich auch mal eine Epidemiologin Gedanken um Drogen gemacht.

Hättet Ihr die Zusammenhänge genau so erkannt und die Folgen ebenso eingeschätzt?

Die Piraten in Berlin erhoffen sich anscheinend einen ähnlichen Effekt bei der Einführung einer Flatrate im Berliner ÖPNV. Finde ich irgendwie lustig. Aber die wollen auch eine Flatrate für Kultur im Internet …

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